30.08.2014 – Tagesseminar in der Brandübungsanlage der BF Karlsruhe

 

„Achtung Lebensgefahr! – Feuerwehrmänner bitte eintreten!“

 

So könnte man scherzhaft das Motto des vergangenen Samstags titulieren, an welchem wir, die Atemschutzgeräteträger der Dettenheimer Feuerwehr, zur sogenannten ‚Heißausbildung‘ bei der Berufsfeuerwehr Karlsruhe angetreten sind.

Es war noch keine Woche her, als die Jäger-Bar des Straßenfestes geschlossen wurde, da ging es bei annähernd 1.000 Grad Celsius im Brandraum der Brandübungsanlage für uns Feuerwehrmänner schon wieder ganz schön heiß her.

Bereits morgens um 07.00 Uhr trafen wir uns zu zwölft im Feuerwehrhaus in Liedolsheim, um zu dem eintägigen Lehrgang „Probleme und Gefahren der Innenbrandbekämpfung“ zur Branddirektion Karlsruhe durchzustarten. Dort angekommen, wurden uns zunächst in einer Unterrichtseinheit die theoretischen Grundlagen und das benötigte Wissen vermittelt. Danach fuhren wir gemeinsam mit den Ausbildern der Feuerwache Karlsruhe-West zu der feststoffbefeuerten Brandübungsanlage in der Peripherie von Karlsruhe. Dort verbrachten wir den Rest des Tages mit der praktischen Ausbildung.

Immer bessere Wärmedämmungen, luftundurchlässige Abdichtungen und neue Baumaterialien von Wohnhäusern stellen die Feuerwehrmänner vor immer größere Probleme und werden somit zur immer größeren Herausforderung bei der Brandbekämpfung im sogenannten Innenangriff.

Die Schwerpunkte der Fortbildung lagen deshalb darauf, die spezifischen Gefahren zu erkennen, die Symptome der Brandausbreitung zu deuten und das Feuer gezielt zu bekämpfen, wobei die eigene Gefährdung stets auf ein absolutes Minimum reduziert werden sollte. Und so gaben nicht nur die zertifizierten Ausbilder alles, sondern auch wir Teilnehmer, indem wir bei mehreren Hundert Grad Celsius und absoluter Nullsicht, teilweise bis zur physischen Belastungsgrenze, immer wieder unter der Übungsannahme „Wohnungsbrand – Personen vermisst!“ die Menschenrettung und Brandbekämpfung trainierten und trainierten.

Die holzbefeuerte Anlage stellt eine absolute Steigerung zu den gasbefeuerten Übungsanlagen dar, da hier eine reale Rauchgasausbreitung stattfindet, die Rauchgasschichten analysiert werden können und die Folgen der jeweiligen Löschtechnik jeweils unmittelbar sichtbar werden. Begriffe wie „Flashover“, „Rollover“ und „Durchzündung“ begleiteten uns treu durch den ganzen Ausbildungstag.

Ebenso konnten wir die Vorteile aber auch die Grenzen unserer relativ neuen Einsatzkleidung testen und am eigenen Leib erfahren. Dies sind wertvolle Erfahrungen für jeden realen Brandeinsatz.

So fuhren wir abends zwar völlig erschöpft und mit gefühlten 100 kg Ruß im Gepäck und auf der Haut wieder nach Hause, waren uns jedoch alle einig: Dieser Ausbildungstag war es absolut wert, so früh aufzustehen und einen Samstag zu ‚opfern‘. Wir hoffen zwar alle, das Erlernte und Geübte nicht im Ernstfall anwenden zu müssen – solle der Fall jedoch eintreten, so sind wir dagegen gewappnet.

Unser Dank gilt sowohl dem professionelle Ausbilder-Team der Berufsfeuerwehr Karlsruhe, die uns stets motiviert und kompetent schulten und mit uns trainierten, als auch Markus Seitz, der diesen Ausbildungstag arrangierte.

 

Gert Smasal