Am Samstag, 12.07.2014 liest sich die Meldung der Alarmierung für die FF Dettenheim Abt. Liedolsheim eigentlich recht harmlos, welche die Feuerwehrleitstelle Karlsruhe um 18.33 Uhr auf die digitalen Meldeempfänger der Feuerwehrangehörigen übermittelt hat:
„ Vollalarm Liedolsheim – Ohne Eile Wasserschaden Goehthestr. „
Bereits beim Eintreffen der ersten Einsatzkräfte am Feuerwehrhaus waren zusätzliche Alarmfaxe von der Leitstelle eingegangen. Aufgrund der aktuellen Witterungslage am Samstag und der anhaltenden Regenfälle sowie der weitereingehenden Einsatzstellenmeldungen wurde schnell klar, dass ein Abarbeiten der Einsatzstellen allein durch die Abteilung Liedolsheim nicht möglich sein würde.
Eine Gewitterzelle hatte sich über dem Ort eingenistet. Dabei fielen innerhalb kürzester Zeit Regenmengen von mehr als 80 Liter/m², so dass das gesamte Kanalsystem überlastet war und die Straßen einem See glichen. Das Wasser stand an manchen Stellen bis zu 60 cm hoch auf der Straße. Ein Beispiel in der Goethestrasse war ein Wasserstand von ca. 60 cm auf der Straße. Bei dem Unwetter wurde eine Person durch einen Stromschlag verletzt.
Aus diesem Grund wurde unter Kommandant Roland Schneider das Führungshaus der FF Dettenheim in Liedolsheim besetzt, um die weiter steigende Zahl der Einsatzstellen besser koordinieren zu können. Gleichzeitig wurde die Abteilung Russheim zu Unterstützung ihrer Kameraden nach Liedolsheim beordert, bereits hier war klar, dass die Einsatzkräfte der FF Dettenheim nicht ausreichen würden, so dass weitere Kräfte der Feuerwehren aus Graben-Neudorf, Linkenheim-Hochstetten, der Stadt Stutensee, der Stadt Karlsruhe mit der Kräften des Bevölkerungsschutzes aus Knielingen und Grünwinkel und der THW Ortsverband Dettenheim mit weiteren Pumpen und Wassersaugern geordert wurden. Diese Zusammenziehung von rd. 170 Einsatzkräften mit insgesamt 26 Fahrzeugen war letztendlich Garant dafür, dass die Zahl von über 100 Einsatzstellen abgearbeitet werden konnte und am Sonntag, den 13.07.2014 um 4.20 Uhr das Einsatzende ausgerufen werden konnte.
Durch die frühe Koordination der eingehenden Alarmmeldungen konnten schnell zwei Schwerpunkte von Einsatzstellen erkannt werden, um so eine bessere Lenkung der Einsatzkräfte zu organisieren. So konzentrierte sich die Abteilung Liedolsheim zu nächst auf den Bereich der Albert-Schweitzer-Str. und die Haydnstraße. Die nachfolgend eintreffenden Kräfte der Abteilung Russheim arbeiteten die Einsatzstellen ebenfalls im Bereich der Haydnstraße, Lohweg und Mühlpfad ab, während die FF Graben-Neudorf den Bereich nördlich der Goethestraße mit Mozartstraße, Richard-Wagner-Str und den dort angrenzenden Straßen mit Unterstützung der FF Linkenheim-Hochstetten Keller um Keller leerpumpte. Da zwischenzeitlich auch eine Schadensmeldung mit größerem Ausmaß vom Hausmeister der Schule, sowie des Rathauses kam, erledigten diese Aufgabe die Kameraden des THW Ortsverbandes Dettenheim, welche vom an diesem Wochenende stattfindenden Kreisfeuerwehrtag aus Bad Schönborn anrückten. Die weiteren nachrückenden Kräfte aus der Stadt Stutensee, sowie die Kräfte des Bevölkerungsschutzes der Stadt Karlsruhe aus Grünwinkel und Knielingen unterstützten die Kameraden an den unterschiedlichsten Einsatzstellen. Es war für uns alle absehbar, dass es sich hier um ein lokales Großschadensereignis handelte, welches nicht im vorbeigehen erledigt werden konnte. Aus diesem Grunde entschied die Einsatzleitung recht früh, dass örtliche DRK mit einzubinden, welches sich dankeswerterweise um die Versorgung der eingesetzten Kräfte mit Kalt- und Heißgetränken, sowie auch zu einem etwas späteren Zeitpunkt mit belegten Brötchen bestens vorbereitet zeigte.
Die Feuerwehr Dettenheim Abteilung Liedolsheim bedankt sich bei allen Betroffenen für die Geduld die von Nöten war, bis die angeforderte Hilfe bei Ihnen vor Ort war. Gleichzeitig hoffen wir aber auch auf das Verständnis jedes einzelnen, dass wir eine Abwägung des jeweiligen Schadens vornehmen mussten und nicht jede kleine Pfütze immer Keller beseitigen bzw. den Keller zu 100 Prozent trocken legen können. Der Dank gilt auch insbesondere den Einwohnern von Liedolsheim, welche trotz ihrer „Not“ den Wasserschaden ohne die Unterstützung der Feuerwehr beseitigt haben.
Der Dank gilt auch unserem Bürgermeister Lothar Hillenbrand, der die Einsatzleitung bei Ihrer nicht alltäglichen Arbeit unterstütze. Ferner möchte ich allen eingesetzten Einsatzkräften der FF Graben-Neudorf, FF Linkenheim-Hochstetten, der FF Stutensee , der FF Karlsruhe Abteilung Grünwinkel und Knielingen, den Kameraden des THW Ortsverbandes Dettenheim, sowie des DRK Liedolsheim und Rußheim für die hervorragende Unterstützung und Zusammenarbeit bedanken.
Noch eine Radbemerkung am Ende meiner Ausführungen, im Hinblick auf die Wasserschäden ist es sicherlich nicht immer erforderlich, dass die Feuerwehr in windeseile an der Einsatzstelle ist, sicherlich jedoch wenn es um das Thema Menschenleben geht, hier erleichtert uns unsere Arbeit insbesondere für unsere Fahrer, wenn sich der eine oder andere Autofahrer beim Parken seines Fahrzeuges einmal ein paar mehr Gedanken machen würde, wenn er sein Auto am Straßenrand abstellt.