20.02.2016 – Dienst- und Verbandsversammlung in Karlsdorf Neuthard

Holger Roßwag, Vorsitzender des Kreisfeuerwehrverbandes konnte zur diesjährigen Dienstversammlung der Kommandanten und Abteilungskommandanten und zur Verbandsversammlung in der Altenbürghalle in Karlsdorf-Neuthard die Versammlungsteilnehmer begrüßen.

Über die verschiedenen Aktivitäten in den Arbeitskreisen des Kreisfeuerwehrverbandes berichtete vor den zahlreichen Führungskräften aus den Freiwilligen und Werkfeuerwehren des Landkreises Karlsruhe Martin Kackschies, stellvertretender Verbandsvorsitzender. Weitere Informationen gab Agathe Meinzer, ebenfalls stellvertretender Verbandsvorsitzende im Kreisfeuerwehrverband. Schwerpunkt ihrer Ausführungen war der Arbeitskreis „plus 50“. Sie plädierte dafür, das Bemühen der Mitglieder ihres Arbeitskreises zu unterstützen, da es nach ihrer Auffassung sehr wichtig sei, auch Seiteneinsteiger für die Feuerwehren zu gewinnen.

Als Kassenprüfer wurden Thomas Mikisek und Thorsten Huck in ihren Ämtern einstimmig bestätigt. Über die Entwicklung der Finanzen des Verbandes berichtete Kassenverwalter Klaus Huber. Sehr detailliert stellte er der Versammlung die wesentlichen Finanzpositionen auf der Einnahmen- und Ausgabenseite dar. Wie er weiter ausführte, seiendie Ausgaben der Verbandskasse ganz wesentlich vorgegeben und können auch nur in geringem Umfang von den Verbandsgremien beeinflusst werden. Positiv auf die Einnahmen wirkten sich die Abrechnung der Landesverbandsversammlung im vorletzten Jahr und die Zuwendung des Landkreises Karlsruhe aus. Somit konnte die geplante Rücklagenentnahme minimiert werden.

Die Delegierten stimmten dem Abschluss des letzten Haushaltsjahres ebenso einstimmig zu, wie dem Wirtschaftsplan für das neue Jahr. Zum Haushaltsplan 2016 ergänzte Vorsitzender Roßwag die allgemeine Entwicklung der finanziellen Situation des Kreisfeuerwehrverbandes. So hat er auch in der Anforderung der Umlage an die Feuerwehren zur Erläuterung die Weitergabe der Mitgliedsbeiträge an den Landesfeuerwehrverband und den Deutschen Feuerwehrverband aufgeführt. Die weitere Entnahme der Rücklage ist nun nicht mehr möglich. Insbesondere auch unter Berücksichtigung der Tatsache, dass der Landesfeuerwehrverband in den letzten Jahren seinen Beitrag erhöht hat und dies vom Kreisfeuerwehrverband nicht an seine Mitglieder weitergegeben wurde.

Kreisbrandmeister Thomas Hauck informierte über einige aktuelle Entwicklungen. So gab er bekannt, dass zusammen mit dem Rettungsdienst ein Gerätewagen „Entsorgung“ entwickelt und realisiert wurde. Diese Neuentwicklung konnte zusammen mit dem seit einigen Jahren existenten Gerätewagen „Versorgung“ von den Versammlungsteilnehmern in der Pause vor der Altenbürghalle besichtigt werden.

Mit einem Marsch des Musikvereins Karlsdorf wurde der repräsentative Teil der Veranstaltung eröffnet. Kreisbrandmeister Hauck konnte neben Landrat Dr. Christoph Schnaudigel zahlreiche Mitglieder des Kreistages ebenso herzlich begrüßen, wie die Bürgermeisterinnen, Oberbürgermeister und Bürgermeister aus vielen Städten und Gemeinden des Landkreises Karlsruhe. Auch im Namen von Kreisverbandsvorsitzenden Holger Roßwag dankte er den Ortsoberhäuptern für ihre Bereitschaft, die Feuerwehrführungen zu dieser Veranstaltung zu begleiten. Willkommen hieß er auch den Leiter der Landesfeuerwehrschule, Leitender Branddirektor Thomas Egelhaaf, den Leitenden Polizeidirektor und Polizeivizepräsident Roland Lay vom Polizeipräsidium Karlsruhe, Branddirektor Florian Geldner von der Feuerwehr Karlsruhe , Ulrich Volz Stadtfeuerwehrverband sowie Kreisfeuerwehrinspektor Mike Schönlaub aus dem Landkreis Germersheim. Die benachbarten Kreisfeuerwehrverbände waren durch ihre Vorsitzenden vertreten. Hauck konnte auch Jörg Biermann und Stefan Sebold für das DRK und für den Rettungsdienst willkommen heißen. Die DLRG war durch Timo Imhof und das THW durch Michael Hambsch, stellvertretender Landessprecher, vertreten. Für die Notfallseelsorge konnte Hauck Peter Bibsch und Martin Kramer willkommen heißen. Zahlreich konnte er auch die Ehrvorsitzenden des Verbandes, Ehrenmitglieder, stellvertretende Kreisbrandmeister a.D. und Unterkreisführer a.D. weiterhin begrüßen.

Der Musikverein Karlsdorf begleitete das Gedenken an die verstobenen Kameradinnen und Kameraden mit einem Musikstück.

Bürgermeister Sven Weigt hieß die Gäste in seiner Gemeinde herzlich willkommen. Er zeigte die jüngste Entwicklung von Karlsdorf-Neuthard zur modernen Wohngemeinde und zum attraktiven Gewerbestandort auf. Dieses Jahr sei nicht nur wegen der Versammlung ein Jahr der Feuerwehr in Karlsdorf-Neuthard. Mit dem Zusammenschluss der Einsatzabteilungen gehe ein mehrjähriger Prozess zu Ende. „Dort wo es möglich ist, kann eine Fusion Vorteile und Synergien haben. Für Karlsdorf-Neuthard ist das der richtige Weg, auch wenn dies nicht überall möglich scheint“, stellte Weigt im Blick auf die Veränderungen in seiner Wehr fest. Er berichtete auch, dass außerdem in absehbarer Zeit ein gemeinsames Feuerwehrhaus errichtet werden soll. Seiner Wehr dankte Weigt auch für die gute Vorbereitung und Durchführung der heutigen Veranstaltung.

In seinem Jahresbericht ging der Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbandes Holger Roßwag auf die Höhepunkte der Verbandsarbeit ein. Seit einem Jahr im Amt, hat er das Kennenlernen in den Feuerwehren im Landkreis genutzt. Für die Begleitung in der Phase des Übergangs und der Einarbeitung dankte er seinem Vorgänger Rudolf Dieterle. In seinem Bericht ging er auch auf sehr gut besuchte Seminare und Weiterbildungsveranstaltungen des Verbandes ein. Mit neuen Konzepten wollen sich die Gremien des Verbandes auch dem teilweise kritischen Feedback aus den Führungen der Kreisfeuerwehren stellen. Auch wegen der steigenden Zahlungen an den Landesfeuerwehrverband kündigte der Vorsitzende eine Steigerung der Mitgliedbeiträge in den nächsten Jahren an.

Für die Verbandsversammlung übernahm der stellvertretende Kommandant aus Karlsdorf-Neuthard, Georg Kistner die Entlastung des Verbandsvorstandes. Er nutzte die Gelegenheit, die Anwesenden zur Fusionsfeier der Feuerwehr Karlsdorf-Neuthard am 3. Oktober dieses Jahres einzuladen. Die Entlastung erfolgte einstimmig und damit als großer Vertrauensbeweis für die Verbandsführung.

Landrat Dr. Schnaudigel nutzte die Gelegenheit, um sich bei der Feuerwehr für die pragmatische Unterstützung in der Flüchtlingshilfe zu bedanken. „Die Feuerwehren sind auch für die Versäumnisse anderer in die Presche gesprungen“, stellte der Landrat fest. Letztlich sind in Kürze alle 32 Kommunen im Landkreis mit dem Thema berührt. „Dieses Thema darf aber nicht überbewertet werden und wir müssen uns gemeinsam auch den weiteren Aufgaben der Feuerwehren stellen“, fügte Dr. Schnaudigel an. Positiv nannte er das Beispiel der Fusion der Einsatzabteilungen in Karlsdorf-Neuthard und nannte dies auch zukunftsweisend. Mit der Übergabe der Atemschutzübungsanlage steht ein weiterer Meilenstein für die Feuerwehren im Landkreis Karlsruhe an. Voranschreiten tun auch die Arbeiten zum Neubau der Integrierten Leitstelle am Standort der neuen Branddirektion in Karlsruhe. Der Landrat kündigte auch an, dass im Haushalt 2016 die Beschaffung eines Gerätewagens „Gefahrgut“ vorgesehen sei. Es bleibe zu hoffen, dass diese wichtige Beschaffung nicht der angespannten Haushaltlage des Landkreises geopfert werden muss. Positiv nannte er das Engagement des Kameraden Franz Gäng in der Brandschutzerziehung. Ihn bezeichnete der Landrat als gutes Beispiel für die Tätigkeit im Rahmen des Projektes „65 plus“. Eine weitere Aufgabe sei die Brandschutzerziehung in Zusammenhang mit der Flüchtlingsunterbringung. Hier hat der stellvertretende Kreisbrandmeister Werner Rüssel einen guten Lehrfilm erstellt. Dafür sagte der Kreischef herzlichen Dank. Landrat Dr. Schnaudigel wies bei dieser Gelegenheit die vielen anwesenden Rathauschefs auf die Notwendigkeit der kommunalen Notfallplanung hin. „Ob die Feuerwehren auf den Weg zur Hauptamtlichkeit sind, wird zu Zukunft zeigen“ führte Dr. Schnaudigel weiter aus. „Da wir das nicht wollen, müssen wir solche Veränderungen wie in Karlsdorf-Neuthard oder Walzbachtal fördern“ stellte er abschließend fest.

Neu bestellt wurden Markus Fuhr, Jürgen Essig und Christan Bauer als Unterkreisführer. Sie folgen Klaus Breitinger, Heribert Seethaler und Thomas Schneider in ihren bisherigen Ämtern. Landrat Dr. Schnaudigel verabschiedete die Ausscheidenden aus ihren Funktonen und ernannte sie zum Unterkreisführer a.D. Klaus Steinle, Michael Nees, Frank Dochat und Martin Meergraf stellten sich weiterhin zur Verfügung und wurden durch den Landkreis wiederbestellt. Thomas Hauck nutze die Gelegenheit, um sich bei Landrat Dr. Schnaudigel aber auch bei allen anwesenden Kreisräten für die gute Unterstützung beim Landkreis Karlsruhe bedanken.

„Die Feuerwehr ist ein Familienbetrieb“, diese Aussage veranlasste Kreisbrandmeister Hauck in seinem Jahresbericht zu einer ähnlichen Betrachtungsweise der Organisation „Feuerwehr“. Er appellierte an die Verantwortlichen in den Kommunen, sich bei Gelegenheit auch „dankbar“ zu zeigen. Dies ist erforderlich, um auch auf Dauer bestehen zu können. „Wer mit der Zeit nicht geht, geht mit der Zeit“, dieses Wort von Josef Neckermann zitierte Hauck, um auf die Notwendigkeit neuer Gedanken und Ideen hinzuweisen. Gerade nach 40 Jahre Gemeindereform müsse dies möglich sein.  In seinen Aufführungen zu Flüchtlingsunterbringung sprach Hauck seinen Dank für die oft unkomplizierte Hilfsbereitschaft in vielen Feuerwehren aus. Er bat aber auch die Verantwortlichen in den Feuerwehren darauf zu achten, dass gerade in den sozialen Netzwerken Äußerungen von Feuerwehrangehörigen, die nicht zu tolerieren sind, auch angegangen werden. In Zusammenarbeit mit dem Landratsamt können sich die Feuerwehren hier auch im Eigeninteresse positiv einzubringen.

Der Kreisfeuerwehrverband nahm in der Versammlung verschiedene Ehrungen vor. Die Ausbilder für Grundausbildung und Truppführer Herbert Stengel, Reinhard Schlindwein, Holger Schneefeld, Karlheinz Leichle, Klaus Breitinger, Klaus Steinle und Horst Libera konnte der Kreisfeuerwehrverbandvorsitzende mit der Ehrennadel des Kreisfeuerwehrverbandes in Silber und Edgar Geißler mit der Ehrennadel in Gold auszeichnen. Die Ehrenmedaille des Landesfeuerwehrverbandes in Silber verlieh Vizepräsident Gerhard Lai an Eckhard Helms, für seine besonderen Verdienste im Kreisfeuerwehrverband. Der Geschäftsführer von Rosenbauer Karlsruhe Michael Kristeller wurde ebenfalls von Vizepräsident Lai mit der Ehrenmedaille des Landesfeuerwehrverbandes in Silber ausgezeichnet und geehrt. Kristeller hat den Landes- und den Kreisfeuerwehrverband wesentlich bei der Landesverbandsversammlung 2014 in Ettlingen unterstützt.  Manfred Burkard war über viele Jahre in der Feuerwehr und gerade auch überörtlich in den Verbandsgremien engagiert. Dem Ehrenvorsitzenden des Kreisfeuerwehrverbandes verlieh der Landesfeuerwehrverband die Ehrenmedaille in Gold. Vizepräsident Gerhard Lai überreichte diese hohe Auszeichnung. Mit Thomas Schneider, Unterkreisführer a.D. konnte ein weiteres verdienter Kamerad ganz besonders ausgezeichnet werden. “Das Feuerwehr-Ehrenkreuz in Gold ist quasi das Bundesverdienstkreuz der Feuerwehren und wird als höchste Auszeichnung nur sehr selten verliehen“, führte Vizepräsident Lai bei der Verleihung aus. Die Versammlung erhob sich zu Ehren von Thomas Schneider von den Plätzen.

„Feuerwehren haben ein großes Ansehen und wir werden als Helden gesehen“ stellte Thomas Egelhaaf, Leiter der Landesfeuerwehrschule in den Mittelpunkt seines Grußwortes. Die Landesfeuerwehrschule wird zum Februar 2017 in ihr neues Domizil umziehen und dort modernste und verbesserte Möglichkeiten zur Erwachsenenbildung zur Verfügung haben. Egelhaaf berichtete auch über die organisatorischen Veränderungen im Innenministerium um auch für die Belange der Feuerwehren, des Bevölkerungsschutzes und auch für das Krisenmanagement besser abbilden zu können. Er lobte die freundschaftliche und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Feuerwehren im Landkreis Karlsruhe.

Für den Landesfeuerwehrverband überbrachte der Vizepräsident Roland Lai die Grüße des Verbandes. Die Feuerwehren genießen in der Öffentlichkeit ein sehr großes Anwesen. Das wird, wie Lai ausführte, den Feuerwehren in jährlichen Umfragen bescheinigt. Es ist auch klar, dass der Staat auch in Zukunft die Ehrenamtlichen braucht. Der Landesfeuerwehrverband hat hierzu ein Strategiepapier erstellt, um die Feuerwehren bei der Personalgewinnung zu unterstützen. Lai stellte auch klar, dass die Personalgewinnung für die Feuerwehren nach dem Feuerwehrgesetz ausdrücklich Aufgabe der Kommune ist. Unterstützend hat der Landesfeuerwehrverband bei der Änderung des Feuerwehrgesetzes erreicht, dass die Ehrenamtsförderung Staatsziel in Baden-Württemberg wurde. Auf Verbandebene wurde eine Arbeitsgruppe gebildet, um ein Muster für eine Entschädigungsatzung zu erarbeiten.

Vizepräsident Roland Lay vom Polizeipräsidium Karlsruhe, berichtet aktuelle über einen großen Wasserrohrbruch in Karlsruhe, wo sehr kurzfristig große Teile der Stadt ohne Wasser waren. Auch das sei dann eine große Herausforderung für die Feuerwehr. Lay dankte den Feuerwehren für die gute Zusammenarbeit, auch bei kritischen Situationen im Zusammenhang mit Flüchtlingsheimen. Roßwag gab das Lob von Lay an die Polizei zurück und bedankte sich für die gute Zusammenarbeit auch von Seiten der Feuerwehr. Er konnte anschließend eine harmonisch verlaufene Versammlung schließen.

Quelle: Kreisfeuerwehrverband Landkreis Karslruhe