Zu mehreren Wasseraustritten im Bereich des Deichfußes der Saalbach in Höhe Ortseingang Rußheim kam es am bereits am Sonntag um 21.30 Uhr. Bei einem Kontrollgang stellten die Einsatzkräfte größere Aufwölbungen der Grasnarbe im Bereich des Deichfußes fest. Die Grassnarbe wurde dabei mehrere Zentimeter nach oben gedrückt.
Um eine weitere Schädigung zu vermeiden, wurde 21:32 Uhr von der Feuerwehrleitstelle Karlsruhe Gesamtalarm für die Freiwillige Feuerwehr Dettenheim ausgelöst. Beim Eintreffen der Einsatzkräfte stellte sich folgende Lage dar: Auf einer Länge von etwa 30 Metern war der Deichfuß des Saalbachdammes mit sichtbaren Wasseraustritt an drei Stellen aufgetrieben.
Um die Lage zu stabilisieren, wurden innerhalb kürzester Zeit die betroffen Stellen mit Stahlmatten bedeckt, auf denen dann mit Sandsäcken versucht wurde, die gelöste Grasnarbe wieder in die normale Lage zubringen und gleichzeitig Druck auf die betroffen Stellen auszuüben, damit sich das Erdreich nicht weiter anheben kann.
Bei diesen Arbeiten wurde jedoch festgestellt, dass es schon eine ausgeprägte Quellenbildung war, aus der jedoch klares Wasser ausströmte. Um einen Gegendruck aufzubauen, wurde um die Quelle ein Quellkade (Ringdamm aus Sandsäcken) angelegt, sodass sich nach dem Füllen des Quellkade anhand des ausgeströmten Wassers sich mit der Zeit ein stetiger Gegendruck aufbauen kann und dann ein weiteres Austreten von Wasser unterbunden bzw. verringert werden kann.
Während dieser Arbeiten wurden über die Feuerwehrleitstelle Karlsruhe umliegende Feuerwehren mit Gerätewagen „Transport“ nach Bruchsal entsandt, um von dort ca. 5000 fertig gefüllte Sandsäcke an die Einsatzstelle zubringen. Zusätzlich konnten beim THW Waghäusel nachmals 1200 fertig gefüllte Sandsäcke mit Personal geordert werden. Mit einem zusätzlichen Lichtmast vom THW konnte die Einsatzstelle von der Saalbachbrücke aus noch besser ausgeleuchtet werden.
Mit zwei Radladern wurden dann die Sandsäcke zur Einsatzstelle am Damm gefahren und von dort in einer Menschenkette bis zum Deichfuß verbracht und aufgeschichtet. Nachdem ca. 2.500 Sandsäcke verbaut waren, hatte man die Schadensstelle so weit im Griff, dass man gegen 3.30 Uhr am Montagmorgen den Einsatz beenden konnte.
Einsatzleiter Roland Schneider war mit 60 Einsatzkräften der Feuerwehren Dettenheim, Linkenheim-Hochstetten, Bad Schönborn, Bruchsal, Weingarten sowie einem Fahrzeug der Berufsfeuerwehr Karlsruhe im Einsatz. Das DLRG war mit ca. 20 Einsatzkräften unter der Leitung von Timo Imhof zur Sicherung der Einsatzkräfte vor Ort. Von den Kräften der DLRG wurden weitere Erkundungen unternommen, ob sich eventuell noch weitere Schadensstellen erkennen ließen. Die Schnelleinsatzgruppe „Hardt“ unter der Leitung von Daniel Rein sorgte mit 30 Einsatzkräften für die Verpflegung mit belegten Brötchen sowie heißen und kalten Getränken, die dann im Musikerheim des Musikvereins Rußheim eingenommen werden konnten. Das THW Waghäusel war mit insgesamt 18 Mann am Einsatz beteiligt. Uli Koukola war als stellvertretender Kreisbrandmeister vor Ort und machte sich ein Bild von der Lage. Dr. Rainer Oberacker, Stellvertreter des Bürgermeisters, war schon seit zwei Tagen mit der Feuerwehr unterwegs und blieb auch an der Einsatzstelle, bis der Einsatz beendet war. Die Schadenstellen wurden dann weiter beobachtet.